Den Vorratsschrank immer gut zu befüllen, ist für mich die Basis um spontan Gerichte kochen zu können und meine Einkäufe auf ein minimum zu reduzieren. Frisches wird wöchentlich gekauft, alles andere nur alle paar Wochen. Doch was gehört eigentlich in so einen Vorrat? Und wie lege ich am besten einen Lebensmittelvorrat an?

Vor allem in der aktuellen Situation haben sich viele Menschen Gedanken zum Thema “Lebensmittelvorrat anlegen” gemacht und ihren Vorratsschrank befüllt. Doch ganz ehrlich, auch ohne eine solche Ausnahmesituation ist es immer sinnvoll, einen Vorrat an Lebensmitteln zu Hause zu haben und anzulegen. Und natürlich meine ich damit nicht, dass ihr zwanzig Packungen Nudeln und einen Zentner Mehl hamstern solltet. 

Ein sinn- und maßvoll gefüllter Vorratsschrank gehört für mich also zur Grundausstattung eines jeden. Vor allem, wenn du berufstätig bist, kannst du von einem gut organisierten Vorratsschrank nur profitieren!

Ein gut gefüllter Vorratsschrank ist für mein System Grundvoraussetzung

In meinen Beiträgen für saisonale Rezepte zum jeweiligen Monat oder an den Tags in den Zutatenlisten zu meinen Rezepten, schlüssle ich die Zutaten nach frischen Lebensmitteln und Lagerware auf. Der Sinn dahinter ist, dass du sehen kannst, welche Zutaten in den Vorratsschrank gehören und du am besten auf Lager hast.

So kannst du deine Gerichte ganz flexibel aus Zutaten, die du auf Lager hast, ergänzt mit frischen, saisonalen Zutaten kochen. Und wenn alle Stricke reißen, dann lässt sich auch nur aus Lagerware etwas Feines, wie zum Beispiel dieser Kürbiskern-Linsen-Aufstrich, zubereiten.

Weiterhin sparst du einiges an Zeit, wenn du nur alle paar Wochen einen größeren Einkauf für Vorräte machst. Frisches Gemüse und eventuell Eier oder Käse werden bei uns wöchentlich im Hofladen, auf dem Markt gekauft oder mit einer Gemüse-Abo Kiste geliefert. 

Du siehst also, es gehört zu meinem System, sowohl meine Einkäufe als auch die Küche in Frisches und Lagerware zu organisieren.
Die Vorteile, die du davon hast, wenn einen Lebensmittelvorrat anlegst, will ich dir nun aufzeigen.

Wieso ist es sinnvoll einen Lebensmittelvorrat zu Hause zu haben? 

Für mich einer der wichtigsten Faktoren den Vorratsschrank immer gut zu befüllen ist die Zeitersparnis beim Einkauf. Von vielen habe ich gehört, dass sie täglich einkaufen. Gerade, wenn man in der Stadt wohnt und es dort in der Nähe Lebensmittelgeschäfte in Laufnähe gibt, ist das natürlich problemlos möglich. Doch trotz der kurzen Wege verliert man immer Zeit, auch wenn der Einkauf nur ein paar Minuten dauert. Und so muss man sich zusätzlich zum Einkauf jeden Tag neu mit der Frage befassen, was man kochen möchte und was dafür gerade noch zu Hause fehlt. 

Mit einem gut gefüllten Vorratsschrank habe ich alle Freiheiten spontan meine saisonalen Gerichte zu kochen. Du gewinnst also an Flexibilität, was die Gestaltung deines Essensplans angeht.

Falls mir einmal die frischen Zutaten wie das Gemüse ausgeht, dann lässt sich immer etwas aus Vorräten kochen. So habe ich immer eine Art Notfallration durch meinen Vorratsschrank zur Hand, falls ich einmal nicht einkaufen konnte oder spontan Besuch kommt.

Einen Vorteil, den ich auch noch nennen möchte, ist, dass die Lebensmittelvorräte in großen Packungen oder komplett lose in Unverpackt Läden kaufen kann und sich somit einiges an Müll vermeiden lässt.

Welche Voraussetzungen sollten gegeben sein, damit du deinen Lebensmittelvorrat anlegen kannst?

• Eine persönliche Checkliste für lagerfähige Lebensmittel, mit individuell ermittelten Bedarf. Weiter unten habe ich dir eine Auswahl der Lebensmittel aus meinem Vorratsschrank aufgelistet.

• Genug Platz für die deinen Vorrat. Je nachdem, wo du wohnst, z.B. in einer WG, kann das schon mal zum Problem werden einen Lebensmittelvorrat für sich anzulegen. In so einem Fall kannst du die Vorräte auch bei dir im Zimmer in einer dichten Aufbewahrungsbox lagern.

• Die passende Aufbewahrungsmöglichkeit für deine Lebensmittel. Bei uns zu Hause hat sich eine Mischung aus Schraubgläsern und Bügelgläsern durchgesetzt. Die Gläser kannst du sehr gut z.B. auch mal bei 90 Grad in der Spülmaschine reinigen. Im Gegensatz zu Kunststoff nehmen sie keine Gerüche an oder Verfärben sich. Zu dem sind sie BPA frei. 

• Eine Auswahl an Geschäften mit regionalen und möglichst unverpackten Lebensmitteln. Ich will Lagerware, so weit es geht, aus regionalem Anbau beziehen, um so auch hier mehr Nachhaltigkeit in der Küche zu schaffen. Das ist zum Beispiel bei Linsen, Buchweizen, Saaten oder Haferflocken gut möglich. Mehl besorge ich meist von einer Mühle, die regionales Getreide in größeren Packungen verkauft. Für Lebensmittel die nicht regional angebaut werden können, aber nur wenig Verpackung benutzen kaufe z.B. im Unverpackt Laden oder im Bio Supermarkt Großpackungen ein. 

Was gehört in den Vorrat?

Ich habe dir nachfolgend eine Liste zusammengestellt, mit welchen Lebensmitteln du deinen Vorratsschrank füllen kannst. Die Liste ist nicht an einem Notfall Vorrat orientiert, sondern soll eine Basis für eine abwechslungsreiche Ernährung bieten.

Wie lagerst du die Lebensmittel richtig?

Am wichtigsten ist es, dass du deine Lebensmittel im Vorratsschrank trocken und lichtgeschützt lagerst.

Außerdem sollten sie luftdicht verpackt werden. Denn sonst können Feuchtigkeit oder auch Motten an die Lebensmittel gelangen. Und mit Letzteren ist es nicht spaßig. Auch wir hatten nach einem Umzug Lebensmittel für einige Wochen in Kisten eingelagert, allerdings nicht luftdicht. Und so machten die Motten auch vor Lebensmitteln in Plastikverpackungen und Gläsern mit einer einfachen Dichtung nicht halt. Daher nochmal die Empfehlung deine Lebensmittel in Bügelgläser zu verpacken.

In regelmäßigen Abständen solltest du deine Lebensmittel auch wieder aufbrauchen. Daher ist eine Rotation der Lebensmittel unerlässlich. Versuche halb leere Lebensmittel bis zum nächsten Einkauf aufzubrauchen. Sind beispielsweise die Nudeln leer, dann verwende doch eine andere Beilage wie z.B. Bulgur. 

Wenn du noch Reste in deinem Vorratsbehälter hast, dann schütte die neuen Lebensmittel nicht einfach oben drauf. Fülle erst nach, wenn das Glas leer ist, oder lagere kleine Mengen z.B. in einem Schraubglas zwischen und brauche sie dann schnellstmöglich auf.  Achte darauf Konserven oder in Gläsern eingemachtes immer nach hinten ins Regal zu stellen, sodass die älteren Lebensmittel vorne sind.

Welche Mengen an Lebensmitteln sollte ich in meinem Vorratschrank haben?

Diese Frage, wie groß du deinen Lebensmittelvorrat anlegen solltest, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn das hängt von einigen Faktoren ab.

Das ist sicherlich zunächst einmal die Haushaltsgröße. Klar, eine Person braucht wesentlich weniger als eine fünfköpfige Familie.

Ein weiterer Faktor sind deine Vorlieben und Ernährungsweise. Ich esse hauptsächlich vegetarisch und oftmals auch vegan, daher habe ich auch im Normalfall z.B. keine Wurstkonserven oder Thunfisch auf Lager, so wie es unter anderem auch vom Bundesamt für Ernährung empfohlen wird. Meinen Eiweißbedarf kann ich genauso gut z.B. durch Hülsenfrüchte decken. Aber wenn du gerne Fleisch oder Fisch isst, kannst du natürlich auch diverse Konserven lagern. Eier bekommen wir alle zwei Wochen aus unserer Abo Kiste. Die essen wir dann auch gerne, sind aber meiner Meinung nach auch nicht unbedingt notwendig, da sich Eier zum Backen z.B. durch Leinsamen oder Äpfel ersetzen lassen. 

Wenn du beispielsweise Lebensmittel wie dein Brot selbst herstellst, dann wirkt sich das natürlich auf die Menge des Mehls aus. Dahingegen musst du keine Brot oder Knäckebrot auf Lager legen.

Schrittweises anlegen des Lebensmittelvorrats

Ich habe mir Lebensmittelvorrat schrittweise angelegt, sodass ich nun an dem Punkt bin, dass ich meine Vorräte nun etwa alle zwei Monate auffülle. Dann wird natürlich nicht alles aufgefüllt, was ich auf Lager habe, sondern nur das, was wirklich leer ist.

Das Schrittweise anlegen eines Vorrats bedeutet für mich, dass ich zunächst einmal die lagerfähigen Lebensmittel identifiziert habe, die wir am häufigsten benötigen.

Das sind zum Beispiel Mehl und Hülsenfrüchte. Die benötigten Mengen habe ich, wie weiter unten beschrieben getrackt und dann dafür passende Gefäße besorgt. So kannst du zum Beispiel die oben beschriebene Liste durchgehen und nach und nach deinen Vorratsschrank befüllen.

Wenn du identifiziert hast was alles in deinen Vorrat gehört, dann musst du nur noch “Auffüll” Einkäufe machen.

Beispielhaft für so einen “Auffüll” Einkauf wären:

• Roggenmehl, Weizenmehl, Dinkelmehl jeweils 2,5 kg
• Nudeln ca. 2 kg
• Bulgur / Couscous / Buchweizen 1 kg
• Grieß / Polenta 1kg
• Haferflocken 1kg
• Kochdinkel  500g
• Reis 1kg
• Kichererbsen, Kidneybohnen, Weiße Bohnen 1 kg
• Linsen 1 kg
• Trockenfrüchte 1kg
• Nüsse / Saaten 1kg
• Aufstriche 3-4 Stk.
• Tomatendosen / Passata 8 Stk.
• Kokosmilch 2 Stk.
• Olivenöl 5l

Hier kann ich dir einfach den Tipp geben, einmal selbst zu tracken, welche Lebensmittel du monatlich verbrauchst. Vielleicht hängst du dir hierzu eine Liste in der Küche auf und machst jedes mal, wenn etwas seit dem letzten Großeinkauf leer wurde einen Hinweis hinter den jeweiligen Posten. Mit der Zeit entwickelst du so deine ganz eigene Checkliste, um deinen Vorratsschrank zu befüllen.

Und nun viel Spaß beim Anlegen deines eigenen sinn- und maßvollen Lebensmittelvorrats!