Berufstätig und Kochen für die Arbeit bei wenig Zeit

Jeder kennt die Herausforderungen, wenn man selbst oder beide Partner voll berufstätig sind, neben Beruf, Hobbys und Freunden auch noch das Kochen unter einen Hut zu bekommen. Doch das muss nicht so sein! Auch bei wenig Zeit ist es möglich für sich selbst zu kochen, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. 

In meinem Artikel erkläre ich dir, welche Vorgehensweisen ich mit der Zeit entwickelt habe und die Hintergründe zur Entwicklung dieses Vorgehens. Dabei denke ich anders herum, gehe nicht von bestimmten Rezepten aus, die ich kochen möchte, sondern inspiriere mich daran, was die Natur in der aktuellen Saison gerade bietet. 

Warum ich begann mein eigenes Essen mitzunehmen

Mein Dilemma begann, nachdem ich von zu Hause ausgezogen bin und meine Ausbildung begonnen habe. Unter der Woche versorgte ich mich meist mit einem Brötchen oder süßen Teilchen vom Bäcker. Selten ging ich in die Kantine der Schule, weil ich sie mir nicht leisten konnte und oftmals auch nichts für mich im Angebot war, dass ich Essen wollte. Hierzu muss man sagen, dass ich zwar Fleisch esse, aber mir meistens ein fleischloses Gericht einfach besser schmeckt. 

Das Brötchen musste mir bis abends ausreichen, so dass ich bis dahin ordentlich Kohldampf schob. Zusätzlich hatte ich noch einen Nebenjob und war somit neben der Vollzeit Schule auch noch Teilzeit berufstätig, also konnten wir erst abends kochen.

Zu Hause angekommen gab es dann, meistens etwas Schnelles wie Pasta mit Soße. Vor lauter Hunger und weil ich nie etwas übrig lassen konnte, war es keine Seltenheit zwei Teller davon herunter zu schlingen. 

Meine Leistungsfähigkeit sank auf den Nullpunkt

Die Folgen daraus waren vor allem eine extreme Müdigkeit, Sodbrennen und leichtes Übergewicht.  Meine Leistung fiel sowohl körperlich als auch geistig extrem ab. Meinem Partner ging es zum damaligen Zeitpunkt ganz gut mit der Ernährung. Im Gegensatz zu mir hatte er sich allerdings mittags eine normale warme Mahlzeit geholt und intuitiv ein besseres Gefühl dafür gehabt wie viel und was er essen muss, damit es ihm gut geht.

Meine Lösung war, mich durch den Diät Jungle zu plagen. Egal ob Diät-Drinks, FDH, Fettreduktion oder wenig Kohlenhydrate ( den Begriff  “Low-Carb” gabs damals noch nicht), nichts funktionierte so richtig und vor allem dauerhaft.

Reflektion und Unabhänigkeit

Während meines Studiums fing ich dann an mein Problem erstmals von einer anderen Seite anzugehen. Zu analysieren was genau ich eigentlich esse und welche Inhaltsstoffe in meinem Essen sind. Es kam gerade eine Welle zu veganer und Rohkost Ernährung auf, die mich dazu brachte mehr darüber zu reflektieren, was ich da eigentlich esse.

Neben dem Studium war ich wiederum mit einem Nebenjob berufstätig, sodass mir nur wenig Zeit für’s Kochen und um mich um meine Ernährung zu kümmern blieb.

Ich habe also angefangen mir, mein Essen vorzubereiten und mitzunehmen. Mich unabhängig vom Angebot des Bäckers und Kantinen zu machen, um nicht mehr Gefahr zu laufen, Kohldampf zu schieben und unter Kontrolle zu haben was ich aß. 

Mache dich unabhängig vom Angebot anderer!

Mir persönlich hat es besonders geholfen, viel Rohkost zu essen und auch vegane Gerichte zu probieren. Ich merkte, dass ich vor allem Milch im Kaffee und zu viel Käse nicht vertrug. Ziegenkäse konnte mein Körper besser verarbeiten. Bei meinem Mann dagegen verhielt es sich anders herum. Aß er zu viel Rohkost, so war ihm schlecht. An dieser Stelle möchte ich nicht zu tief gehen, nur betonen, dass jeder Mensch anders ist und anderes verträgt.

Analysiere was du zu dir nimmst und verträgst!

Entwicklung meines eigenen Systems, um trotz Berufstätigkeit mein eigenes Essen mitnehmen zu können

Meine Leistungsfähigkeit stieg also wieder an, sogar weiter als ich es bisher von mir kannte. Sodbrennen und Müdigkeit sowie mein Gewichtsproblem bekam ich in den Griff. Sobald wir allerdings berufstätig waren, hatten mein Mann und ich dann weniger Zeit für’s Kochen. Wir wollten aber dabei bleiben unser eigenes Essen mitzunehmen, weil es uns beiden besser tat.

So begannen wir zunächst damit Speisepläne zu schreiben. Das war aufwendig und mühsam. Meist fiel meinem Mann spontan nichts ein, sodass ich dann eben irgendwas plante, das mir gerade in den Sinn kam. Unsere Speisepläne bezogen sich meist nur auf die nächsten drei Tage, sodass wir mindestens zweimal in der Woche in mehrere Geschäfte mussten um einzukaufen.

Jedes mal gingen so zwei Stunden Zeit und Nerven ( wir hassen es in überfüllten Supermärkten einzukaufen ) drauf. Wir hatten es geschafft, immer unser eigenes Essen dabei zu haben, doch blieb uns nur wenig Zeit für unsere anderen Hobbys und Freizeit.

Es musste also ein effizienteres Konzept her. Wir fingen an, unser essen an zwei Tagen in der Woche für die nächsten Tage vorzukochen. Immer wieder haben wir als Backup auch eine Portion Essen eingefroren. Denn es kommt immer mal wieder dazu, dass man zeitlich nicht dazu kommt sich etwas zu kochen.

Bereite dein Essen vor, sei auf Notfälle gefasst!

Als Nächstes optimierten wir unser Einkaufsverhalten. Wir trennten nach Einkäufen die man wöchentlich und denen die man alle paar Wochen machen konnte. 

Optimiere dein Einkaufsverhalten.

Die Speisepläne zu schreiben war sehr aufwendig. Wir wälzten Kochbücher und kauften Zutaten, die kein Mensch ein zweites Mal braucht. Nichts ging wirklich auf und es waren Reste übrig, wir kauften Lebensmittel aus aller Welt, die teuer oder durch den langen Transport minderwertig waren. Vom ökologischen Fußabdruck und der Sinnhaftigkeit zum Beispiel Gemüse das auch hier wächst von anderswo zu kaufen ganz zu schweigen.

Daher fingen wir an, den Anteil an regionalen und saisonalen Lebensmitteln zu erhöhen. Dabei überlegten wir uns vor dem Einkaufen nicht mehr, was wir die Woche über kochen wollten, sondern kauften das an Frischware, was gerade im Angebot bzw. der Saison war. Alles was man Lagern konnte, wie Nudeln, Reis, Nussmuse, Linsen usw. kauften wir auf Vorrat. Gerichte werden aus dem gekocht, was zu Verfügung steht und bauen aufeinander auf so, dass die Lebensmittel restlos verwertet werden.

Kaufe regional und nutze das was dir zur Verfügung steht!

Wie funktioniert es bei wenig Zeit trotzdem kochen zu können?

Meine drei Vorgehensweisen, die ich über die Zeit entwickelt habe, um bei wenig Zeit und wenn man berufstätig ist, für sich jeden Tag kochen zu können sind:

  • Vorkochen der Gerichte für die Arbeit oder an Tagen an denen keine Zeit oder Lust zum Kochen bleibt.
  • Alle Lebensmittel werden einmal die Woche gekauft, um Zeit zu sparen.
  • Verwendung von vielen regionalen, saisonalen Lebensmitteln aus denen ich dann aufeinander aufbauende Gerichte zubereite.

Die größte Herausforderung liegt bei meinem Konzept bei der Entwicklung von Gerichten die aufeinander Aufbauen. Ich bin der Meinung, dass jeder dafür aber mit der Zeit ein Gefühl und das Handwerkszeug bekommt. Man muss nur anfangen, für sich zu kochen.

Fange mit kleinen Schritten an! Vielleicht kochst du erst einmal nur für zwei Tage die Woche dein Essen vor, das du dann ins Büro mitnehmen kannst. Vor allem wenn du vorher noch gar nicht gekocht hast, musst du zunächst das Grundhandwerk etwas verstehen. Suche dir dabei einfache Rezepte mit wenigen Zutaten heraus, die dich nicht überfordern. Zum Beispiel die Linsensuppe, Kartoffelsuppe oder gefüllte Süßkartoffeln.

Meine Artikel sowie die Monatskörbe sollen dir zum Aufbau von aufeinander abgestimmten Gerichten eine Inspiration und Anleitung geben. Der Blog wird in Zukunft immer weiter wachsen und um viele hilfreiche Artikel ergänzt werden.

Rezepte

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